Kindertherapie

Kindertherapie Logopädie Bettenhausen
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Kindertherapie Spielzeug

Eine Artikulationsstörung (Dyslalie) liegt vor, wenn Laute und/oder Lautverbindungen aufgrund von sprechmotorischen Problemen gar nicht oder fehlerhaft gebildet werden oder durch andere Laute ersetzt werden. Das bekannteste Beispiel hierfür ist die falsche Aussprache der S-Laute, also das Lispeln bzw. der Sigmatismus. Häufig zeigen die Kinder gleichzeitig Defizite im Bereich der Mundmotorik.

In der logopädischen Therapie wird zunächst die Wahrnehmung des Kindes für korrekte und abweichende Artikulation verbessert. Dann erlernen die Kinder die korrekte Bildung des oder der betreffenden Laute isoliert und in Silben, Wörtern und Sätzen.

Bei auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS) ist die Weiterverarbeitung von gehörten Informationen gestört, während das Hörorgan unbeeinträchtigt ist. Betroffenen Kindern fällt es zum Beispiel schwer, bei Hintergrundgeräuschen ein Gespräch zu verfolgen, sie können Sätze nicht gut behalten oder ähnlich klingende Wörter oder Laute schwer unterscheiden. Im Schulalter entstehen häufig Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben.

 

In der logopädischen Therapie steht neben der gezielten Behandlung der Beeinträchtigungen auch die Beratung der Eltern, der Erzieher und Lehrer sowie die Veränderung und Anpassung der Hörumgebung (u. a. durch Berücksichtigung oder Optimierung der Raumakustik) im Mittelpunkt.

Hörstörungen können von einer leichten Hörstörung bis zur völligen Taubheit reichen. Da Kinder mit Hörstörungen weder das eigene Sprechen noch das anderer richtig hören können, zeigen sich häufig Beeinträchtigungen in der Kommunikationsfähigkeit durch z.B.
  • undeutliches Sprechen
  • Näseln
  • fehlerhafte Stimmgebung
  • Probleme mit der Grammatik
  • begrenzter Wortschatz
  • falsche oder monotone Sprachmelodie
Das grundsätzliche Ziel der logopädischen Behandlung von Hörstörungen ist es, die optimale Kommunikationsfähigkeit für das individuelle Kind zu erreichen, z.B. durch Verbesserung der Aussprache, des Satzbaus, durch Erweiterung des Wortschatzes oder durch den Einsatz alternativer Kommunikationsmöglichkeiten.

Eine myofunktionelle Störung ist eine Störung der Muskulatur im Mund-, Gesichts- und Halsbereich. Man spricht auch von einer funktionellen orofazialen Störung oder einer orofazialen Dysfunktion. Durch eine isolierte Fehlfunktion der Wangen-, Lippen- und Zungenmuskulatur sind die Bewegungs- und Koordinationsabläufe sowie das muskuläre Gleichgewicht aller am Schlucken beteiligten Strukturen betroffen. Es können sich folgende Symptome zeigen:

  • inkompletter Mundschluss
  • Mundatmung
  • vermehrter Speichelfluss
  • sensorische und motorische Defizite der Zunge
  • unphysiologische Zungenruhelage
  • Vorverlagerung der Zunge beim Sprechen und Schlucken

Wird eine myofunktionelle Störung nicht behandelt, kann dies zu einer gestörten Kau-, Beiß- und Schluckentwicklung, einer undeutlichen oder abweichenden Aussprache der Zischlaute (Lispeln/Schetismus/Sigmatismus) sowie Zahn- und Kieferfehlstellungen führen.

Die logopädische Therapie beinhaltet in der Regel folgende Elemente:

  • Stimulation der oralen Wahrnehmung und Sensibilität
  • Abbau von Verhaltensmustern, die sich ungünstig auf das Muskelfunktionsgleichgewicht auswirken
  • Angewöhnen der korrekte Lippen- und Zungenruhelage mit Mundschluss und Nasenatmung
  • gezieltes Muskelfunktionstraining in Form von mundmotorischen Übungen
  • Anbahnung eines physiologischen Schluckmusters

Bei der Rhinophonie (Näseln) kann das Kind den für das Sprechen notwendigen Luftstrom nicht richtig lenken, wodurch der Stimmklang oder die deutliche Artikulation beeinträchtigt sind. Die kann organisch (z.B. bei Lähmungen des Gaumensegels, bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten) oder funktionell bedingt sein. Man unterscheidet zwischen geschlossenem und offenem Näseln.

Beim geschlossenen Näseln (Rhinophonia clausa) entweicht bedingt durch Schnupfen, Polypen, vergrößerte Rachenmandeln oder Tumoren die Luft bei den nasalen Lauten (m, n, ng) durch den Mund anstatt durch die Nase. Beim offenen Näseln (Rhinophonia aperta) fehlt der Abschluss des Nasenrachenraumes z.B. durch das Vorliegen einer Gaumensegellähmung oder einer Gaumenspalte. Beim Sprechen entweicht dann zu viel Luft durch die Nase und die Laute bekommen einen nasalen Beiklang.

Unter Sprachentwicklungsstörungen (SES) oder –verzögerungen (SEV) versteht man zeitliche und/oder strukturelle Abweichungen von der normalen Sprachentwicklung. Eine oder mehrere der folgenden Auffälligkeiten können sich zeigen:

  • Eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit
  • Sprachverständnisstörung
    Wortschatzdefizit
  • Störung des Lauterwerbs
  • Störung im Satzbau und in der Grammatik

Oft sind mehrere Bereiche gleichzeitig betroffen. Häufig geht sie mit auditiven Wahrnehmungsstörungen einher.

Das Vorgehen in der logopädischen Therapie orientiert sich am Prozess des Spracherwerbs. Es werden sowohl direkte als auch indirekte Methoden eingesetzt. Beim direkten Vorgehen sind dem Kind sein Problem und das Ziel der Therapie bewusst und es arbeitet aktiv mit. Beim indirekten Vorgehen erfolgt die Arbeit mit dem Kind im Spiel ohne dass dem Kind bewusst ist, dass eine Störung vorliegt. Ein rechtzeitiger Beginn der logopädischen Therapie ist wichtig, da eine Sprachentwicklungsstörung ein erhöhtes Risiko für spätere Lernschwierigkeiten oder für eine Lese-Rechtschreibschwäche darstellen kann.

Eine verbale Entwicklungsdyspraxie ist eine Störung in der Planung von Sprechbewegungen. Obwohl das betroffene Kind weiß, was es sagen möchte, kann es aufgrund einer gestörten Handlungsplanung die motorischen Mund- und Zungenbewegungen nicht korrekt ausführen. Dies zeigt sich durch Anstrengung beim Sprechen und Suchbewegungen bei der Artikulation mit den Lippen, der Zunge usw. Folgende Symptome können auftreten:

  • fehlerhaftes Bilden von Lauten oder Ersetzen durch andere Laute
  • undeutliche und schwer verständliche Aussprache
  • Schwierigkeiten in der willkürlichen Sequenzierung von Sprechlauten (sog. Quatschwörter können nicht oder meist nur falsch nachgesprochen werden, Laute werden in ihrer Reihenfolge vertauscht)
  • Veränderungen in der Sprechmelodie und/oder ein unangemessenes Betonungsmuster
  • häufig verzögerter Sprechbeginn
  • Probleme im Saug-, Schluck- und Atemrhythmus, z.B. häufiges Verschlucken
  • Bevorzugung von weichen und breiigen Nahrungsmitteln, beim Übergang zu fester Nahrung erhöhte Speichelproduktion
  • Defizite in der oralen Wahrnehmung

In der logopädischen Therapie werden Sprechbewegungsabläufe trainiert und automatisiert.